Design meets … Rundgangpreis des Kunstgewerbevereins Frankfurt
Seit 2018 schreibt der Kunstgewerbeverein Frankfurt den Preis »Design meets ...« aus, der mit einem Preisgeld dotiert ist.
Eingereicht werden können Arbeiten und Projekte, die mit einer besonderen Innovationskraft Design mit einem weiteren großen Thema verbinden, zum Beispiel:
Design meets … medicine
Design meets … science
Design meets … religion
Design meets … foreign culture
Design meets …
Der Kunstgewerbeverein als Mentor
Der KGV bietet ab Ende Oktober 2019 interessierten Studierenden und Auszubildenden die Möglichkeit an der Initiative „Plattform KGV“ teilzunehmen. Dabei versteht sich der Verein als Mentor, der hilft Netzwerke zwischen den Teilnehmern*innen, den Vereinsmitgliedern, dem Museum und anderen Institutionen aufzubauen.
Die zwölf Teilnehmer*innen erhalten für ein Jahr eine kostenlose Mitgliedschaft im KGV. In dieser Zeit werden sie kontinuierlich über das Programm des Vereins informiert und können an allen Veranstaltungen des KGV kostenlos teilnehmen.
Der Eintritt in das Museum Angewandte Kunst ist für diesen Zeitraum frei. Dies bietet die Möglichkeit sich über die Aktivitäten des Museums und des Vereins neue Horizonte zu erschliessen.
Es findet eine Einführung in die Bibliothek des Museum Angewandte Kunst und in der Bibliothek des KGV statt.
Der Verein vermittelt für die Teilnehmer Möglichkeiten zum Austausch mit erfahrenen Kunsthandwerkern*innen und Designern*innen im Bereich angewandte Kunst und versucht Hilfeleistung bei der Umsetztung von Projekten und Hilfe bei der beruflichen Weiterentwicklung zu geben.
Regelmäßige Treffen in der Villa Metzler, zum Austausch und für Gespräche über eigene Ideen oder Projekte der Teilnehmer sind geplant.
Am Ende des Jahres wünschen wir uns von den Teilnehmern*innen Feedback und Anregungen für die Fortführung des Programms und die Arbeit des Vereins.
Das Projekt ist eine Initiative von Herrn Prof. Jochen Fischer und Frau Ulrike Müller, Mitglied des Vorstands.
Ankauf der Sammlung Riese, 180 Japanische Farbholzschnitte
Zwischen 2012 und 2014 hat der Kunstgewerbeverein für den Ankauf der Sammlung Otto Riese Gelder eingeworben und auch selbst erheblich zum Ankauf der Sammlung beigetragen. Die Sammlung befindet sich nun im Gemeinschaftseigentum des Vereins und der Stadt Frankfurt (65% Verein, 35% Stadt) und liegt als Dauerleihgabe im Museum Angewandte Kunst. Sie wurde erworben mit Hilfe von Mitteln des „Kulturfonds der Länder“, der Hessischen Kulturstiftung, der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, der Rudolf August Oetker-Stiftung, der Speyerschen Hochschulstiftung, der B. Metzler seel. Sohn + Co. Holding AG, des Kunstgewerbevereins in Frankfurt am Main e.V., der Marga Coing-Stiftung, der Kuraray + Co. Ltd. und anderen.
Zur Sammlung Riese - 180 Japanische Farbholzschnitte
Ukiyoe (wörtlich „die Bilder der Fließenden Welt“) waren im Alten Japan Momentaufnahmen aus dem Alltag: Schauspieler- und Kurtisanenporträts, Genredarstellungen aus den Vergnügungsvierteln der Städte oder auch Ansichten berühmter Orte, vornehmlich entlang der großen Handelsstraßen. Der Preis für solche Holzschnitte überstieg in der Regel kaum den Preis für ein einfaches Nudelgericht. Entsprechend war ukiyoe eine Kunst für ein breites bürgerliches Publikum, das in der Edo-Zeit (1603 – 1868) zunehmend zu Wohlstand kam und allmählich zur kulturell und gesellschaftlich bestimmenden Klasse wurde. Die Drucke fungierten als Souvenirs oder einfache Sammelgegenstände. Sie waren Erinnerungen an Reisen, Theater- oder Bordellbesuche und dienten vermutlich auch als bescheidene Geschenke.
Nachdem sich Japan Mitte des 19. Jahrhunderts dem internationalen Handel geöffnet hatte, übertrug sich die Faszination dieser populären, preiswerten und dabei künstlerisch höchst anspruchsvollen Drucke auf jeden, der sie kennenlernte. In Europa waren es zunächst die Künstler, wie Manet, Gauguin, van Gogh, aber bald darauf auch bereits eine breite Schicht von Kunstliebhaber*innen, die dem ukiyoe-Fieber erlagen. Im frühen 20. Jahrhundert setzte in Europa dann eine systematische Erforschung des ukiyoe-Holzschnitts ein. Als Folge wurden die ersten, systematischen Sammlungen aufgebaut. So ist es wahrscheinlich, dass der in einem großbürgerlichen Haus in Frankfurt aufgewachsene Otto Riese (1894 – 1977) bereits als Jugendlicher von dieser nun zunehmend auch wissenschaftlich untermauerten ukiyoe-Begeisterung infiziert wurde.
Otto Riese, der sich nach dem Jura-Studium in Lausanne bald als brillanter Rechtsgelehrter einen Namen machte, nahm aufgrund der wenig erfreulichen politischen Entwicklung in Deutschland bereits 1932 einen Ruf seiner Alma Mater in Lausanne an. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er vornehmlich im Ausland, beteiligt vor allem am Aufbau von gesamteuropäischer Bündnisstrukturen.
Ein Schlüsselerlebnis wurde für Otto Riese eine achtmonatige Reise, die er 1928 zum Studium der Rechtsanwendung in den Ländern Asiens unternahm. In Tôkyô soll er den deutschen Botschafter kennen gelernt haben, der ihm Adressen von vertrauenswürdigen Kunsthändlern aushändigte und ihm den Erwerb japanischer Holzschnitte ans Herz legte. Der Botschafter war Dr. Ernst Arthur Voretzsch (1886 – 1965), einer der großen Asiatica-Sammler seiner Zeit, dessen Nachlass sich heute im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt befindet. Otto Riese befolgte Voretzschs Rat und wurde schließlich in den 1960er und 70er Jahren zu einem der führenden ukiyoe-Sammler Europas.
Durch eine glückliche Fügung gelang es dem Museum Angewandte Kunst mit Hilfe seines Fördervereins, dem Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e.V., diese außerordentliche Sammlung durch Erwerb aus dem Familienbesitz an das Museum zu binden. (Dr. Stephan von der Schulenburg)
Die Historische Villa Metzler
Der Kunstgewerbeverein hat im Jahr 2008 in eigener Trägerschaft die Revitalisierung der Historischen Villa Metzler übernommen und dafür 3,5 Mio Euro aufgebracht. Von 2006 bis 2016 betrieb er zunächst die Renovierung und dann die Verwaltung und Vermietung mit der Historischen Villa Metzler gGmbH als Tochtergesellschaft.
Wir bedanken uns bei unseren Freund*innen, Förderern und Förderinnen für die großzügige und partnerschaftliche Unterstützung, die die Renovierung und Revitalisierung der Historischen Villa Metzler ermöglicht haben:
Stadt Frankfurt am Main, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Polytechnische Gesellschaft e.V. und dem Landesamt für Denkmalpflege.
Ein ganz besonderer Dank gilt dem Bankhaus Metzler für die andauernde Unterstützung.
Außerdem danken wir:
All Service Gebäudedienste, Audi Zentrum Frankfurt, Auktionshaus Arnold, Aventis Foundation, AXA Asset Managers Deutschland GmbH, Cerberus Deutschland Beteiligungsberatung GmbH, Clifford Chance, ENIT, Deutsche Börse AG, Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung, Ernst Max von Grunelius Stiftung, JP Morgan AG, KPMG – Deutsche Treuhand Gesellschaft, Landwirtschaftliche Rentenbank, Messe Frankfurt GmbH, Sal. Oppenheim, The Royal Bank of Scotland plc., Zimmer + Rhode GmbH.
Das Cembalo
Ein 400 Jahre altes Cembalo
Der Kunstgewerbeverein widmet sich seit 2009 mit Hilfe von Diez Eichler, Cembalist und Dozent an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main, der Pflege und Bespielung des Cembalos, das in den Ausstellungsräumen der Historischen Villa Metzler steht. Der mit Blumen, Vögeln und Arabesken hübsch verzierte Resonanzboden dieses schönen Instruments erzeugt einen warmen und satten Wohlklang. Das ist einzigartig in Frankfurt und weit darüber hinaus und es verdient Beachtung!
Näheres zum Cembalo
Nach einer Begutachtung und genauen Vermessung des Cembalos im Februar 2019 werden in absehbarer Zeit aktualisierte Informationen und neue Erkenntinisse zum historischen Instrument veröffentlicht.