Bauchiges Gefäß mit horizontalem, spiralförmig ansteigendem Ritzdekor, darüber vertikale Streifen, hoher, leicht nach außen gebogener, unverzierter Hals, vom Hals bis auf die Schulter reichender Griff. Am Boden Abdruck einer Matte, die als Vorform der Töpferscheibe beim Drehen des Gefäßes eingesetzt wurde (vgl. Abb.).
Der ungewöhnlich exakt gearbeitete, plastische Dekor imitiert möglicherweise Flechtwerk. Zwei Henkelkrüge ähnlicher Form, jedoch mit ziegelrotem Scherben, finden sich im Linden-Museum Stuttgart. Die spezifische, rein plastische Gestaltung der Oberfläche ohne Malerei, mit Ritzdekor und darübergelegten Applikationen, ist typisch für Funde im Westen der Provinz Liaoning und in der angrenzenden Inneren Mongolei.
Inv. Nr. V. 542, erworben vom Kunsthändler Walter Höchstädter, New York 1993